The Multimedia Yasna Project - MuYa

Yasna als Reihe gedruckter kritischer Editionen: online, multimedial, wissenschaftlich erforscht

Muya

Projektleitung: Prof. Dr. Almut Hintze  ( University of London – School of Oriental and African Studies (SOAS)) · University of London – School of Oriental and African Studies (SOAS)

Projektbeteiligte: University of Birmingham – Institute for Textual Scholarship and Electronic Editing (ITSEE) · Universität Münster – Institut für Neutestamentliche Textforschung (INTF) · Universität Trier - Trier Center for Digital Humanities (TCDH)

Förderer: European Research Council (ERC), Advanced Grant

Laufzeit: -

Ansprechpartner (TCDH): Dr. Thomas Burch

Forschungsbereich(e): Softwaresysteme und Forschungsinfrastrukturen, Digitale Edition und Lexikographie

Schlagworte: LaTeX, Editionswerkzeug, Printedition, Religious Studies

Technologie:

Projektseite: MUYA The Multimedia Yasna Project

Der Zoroastrismus ist eine der ältesten Religionen der Welt und immer noch lebendig. Er entstand in der indo-iranischen Vorgeschichte vermutlich im 2.Jahrtausend v. Chr. im iranischen Raum. Heute gehören nur noch ca. 130.000 Menschen dieser Glaubensgemeinschaft an, die vor allem im Iran und Indien leben.

Die wichtigste Primärquelle zur Religion und Kultur des Zoroastrismus ist das Avesta, das als spirituelle Schrift geistliche und weltliche Rituale beinhaltet. Das Herzstück darin ist der Yasna, der die Liturgie, also die Ordnung der religiösen Zeremonien und die dazugehörigen Rezitationstexte, umfasst. Darüber hinaus ist das Avesta der älteste Beleg einer der altiranischen Sprachen, die daher auch Avestisch genannt wird.

In der Forschung hat der Yasna bislang nur als Text Philologen, Sprachwissenschaftler und Kulturhistoriker beschäftigt, wobei die maßgebliche Edition mittlerweile über 100 Jahre alt ist und heutigen wissenschaftlichen Richtlinien nicht mehr genügt. Zudem gibt es nur wenige Beschreibungen des Yasna in seiner Eigenschaft als Handlungsanleitung für Riten. Gänzlich ausgeblieben ist der Versuch, die Beziehung zwischen dem Rezitationstext und den rituellen Handlungen systematisch zu untersuchen.

Das Projekt Multimedia Yasna will diese Forschungslücken mit Methoden der Digital Humanities schließen, indem einerseits der Yasna-Text als literarische Quelle ediert sowie andererseits die rituellen Abläufe als solche analysiert werden, um dann die Yasna-Zeremonie als Ganzes in den Blick zu nehmen.

Neben der editionswissenschaftlichen Arbeit wurde durch Feldforschungen die Ausbildung zoroastristischer Geistlicher in indischen und iranischen Priesterschulen untersucht. Ein Film wurde erstellt, der das vollständige Yasna-Ritual mit dem transkribierten Wortlaut des Textes als Untertitel dokumentiert. Ergebnisse werden in einer multimedialen Online-Edition sowie einer gedruckten kritischen Ausgabe erscheinen, die diesem bedeutenden Kulturerbe Rechnung tragen, das langsam zu verschwinden droht.

Das TCDH unterstützt mit seiner Expertise

Für das Erstellen sowie Veröffentlichen der Printausgabe und der Internetplattform sollten bereits vorhandene digitale Werkzeuge weiterentwickelt werden. Basierend auf dem Workspace for Collaborative Editing, der 2010 bis 2013 vom Institute for Textual Scholarship and Electronic Editing (ITSEE) Birmingham, dem Institut für Neutestamentliche Textforschung (INTF) Münster und dem Trier Center for Digital Humanities (TCDH) erarbeitet wurde, wurden einzelne Softwaremodule von Yu Gan für die Erfordernisse des MUYA-Vorhabens angepasst. Martin Sievers übernahm dabei die Aufgabe den webbasierten grafischen Online-Transkriptionseditor (OTE) des Workspace zu modifizieren. Ferner hat er einen XML-basierten Workflow für die abschließende Printpublikation entworfen und umgesetzt.


Zugehörige Projekte: Workspace for Collaborative Editing

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